Rixen, Christian; Stöckli, Veronika; Ammann, Walter (2003) Does artifical snow production affect soil and vegetation of ski pistes? A review
Diese Auswertung wurde erstellt von: Jannes Bayer
SPORTARTEN
Wintersport
INHALT
Um Wintersportlern Schneesicherheit zu garantieren wird in Skigebieten mehr und mehr auf den Gebrauch künstlichen Schnees zurückgegriffen. Der vorliegende Artikel fasst Studien über Pistenpräparierung und künstliche Beschneiung hinsichtlich der dadurch hervorgerufenen ökologischen Konsequenzen für die Bodenbeschaffenheit und Vegetation zusammen.
SCHLUSSFOLGERUNGEN DES/DER AUTOR(INN)EN
Die Studien haben gezeigt, dass sowohl künstliche Beschneiung wie auch Pistenpräparation Einfluss auf die natürliche Umwelt in den Alpen nehmen.
Künstliche Beschneiung schwächt zwar einige der negativen Auswirkungen (wie Bodenfrost und Schädigungen durch Pistenfahrzeuge) der generellen Pistenpräparation ab, allerdings können neue, noch nicht vollständig geklärte, Schädigungen bzw. Veränderungen der Vegetation insbesondere durch die verspätete Schneeschmelze auftreten.
BEZUG/QUELLE
Diese Publikation ist in der Präsenzbibliothek "Natursportinfo" im Freihandbereich der Zentralbibliothek der Sportwissenschaften an der Deutschen Sporthochschule Köln einsehbar, wie übrigens die meisten in der Datenbank aufgeführten Publikationen. Die Arbeiten sind dort entsprechend ihrer Kennung (ID-Nummer, hier 2985) sortiert.
Bestellungen sind gegen Gebühr möglich mit Mail an natursportinfo@dshs-koeln.de unter Angabe der Kennung (ID-Nummer).
UNTERSUCHUNGSGEBIET (Geo-Objekt, Naturraum, Bundesland)
Vorrangig wurden Studien zu Skigebieten in den Alpen herangezogen
UNTERSUCHUNGSANSATZ (Typ der Analyse)
Literaturauswertung
BEWERTUNGSMETHODEN, KRITERIEN
Die Studien wurden hinsichtlich folgender Ein- und Auswirkungen ausgewertet:
1. Temperaturen unter der Schneedecke und Bodenfrost
2. Eisschichten
3. Zeitverzögerte Pflanzenentwicklung
4. Mechanisch verursachte Beschädigungen
5. Zuführung von Wasser und Ionen
6. Zuführung von Schneezusatzstoffen wie Eiskristallbildenden Bakterien
KONTROLLZUSTAND, AUSGANGSLAGE
Abhängig hinsichtlich der einzelnen Studien
EINWIRKUNGSART
Pistenpräparierung, künstliche Beschneiung und Verwendungen von Schneezusatzstoffen
Boden
Beeinträchtigungen durch Pistenpräparierung:
Verstärkter Bodenfrost aufgrund der Verdichtung der Schneedecke und der Entstehung von vereisten Flächen durch Pistenfahrzeuge
Maschinell bedingte Beeinträchtigungen durch die Pistenfahrzeuge
Beeinträchtigungen durch künstliche Beschneiung:
Mäßigung des Bodenfrostes, aber weiterhin Entstehung vereister Flächen
Mäßigung maschineller Beeinträchtigungen durch eine tiefere Schneedecke
Beeinträchtigungen durch Schneezusatzstoffe:
Bakterien können sich negativ auf das Wachstum einiger Pflanzenarten auswirken
Vegetation
Beeinträchtigungen durch Pistenpräparierung:
Verzögerungen in der Pflanzenentwicklung
Veränderungen in der Artenzusammensetzung und Rückgang der Artenvielfalt
Beeinträchtigungen durch künstliche Beschneiung:
Verstärkte Verzögerung in der Pflanzenentwicklung durch die verschobene Schneeschmelze
Die vermehrte Zuführung von Wasser und Ionen kann einen düngenden Effekt und somit Einfluss auf die Artenzusammensetzung ausüben
Beeinträchtigungen durch Schneezusatzstoffe: Vegetation
Bakterien können sich negativ auf das Wachstum einiger Pflanzenarten auswirken
ÜBERTRAGBARKEIT AUF ÄHNLICHE LEBENSRÄUME?
Vorrangig wurden für den Artikel Studien zu Skigebieten in den Alpen herangezogen.
Aufgrund der Fülle von bewerteten Studien und dem Schwerpunkt auf generelle Auswirkungen der Pistenpräparierung und künstlichen Beschneiung ist eine Übertragbarkeit auf ähnliche Lebensräume möglich. Berücksichtigt werden müssen dabei aber konkrete lokale Parameter wie z. B. die Quellen und damit einhergehende Wasserqualität für die Entnahme zur künstlichen Beschneiung oder die Zusammensetzung der Vegetationseinheiten.